| Präsidialbüro

Künstliche Intelligenz und ihr Einfluss auf unsere Arbeitsweise

Neuberufung: Prof. Dr. Till Sieberth im Gespräch

Dr. Till Sieberth wurde auf eine Professur für Photogrammetrie an die Jade Hochschule berufen. Er lehrt und forscht künftig am Fachbereich Bauwesen Geoinformation Gesundheitstechnologie am Campus Oldenburg. Die Jade Welt (JW) fragt nach…

JW: Lieber Herr Sieberth, was hat Sie zum Wechsel an die Jade Hochschule bewogen?

Sieberth: Ich habe mich aus verschiedenen Gründen für einen Wechsel an die Jade Hochschule entschieden. Einer dieser Gründe ist, dass mein vorheriges Arbeitsgebiet in der Rechtsmedizin zwar sehr interessant und vielseitig war, aber auch psychisch sehr anspruchsvoll und ohne langfristige Karriereperspektive nur eine zeitlich begrenzte Tätigkeit darstellte. Mit einreichen der Habilitation war die Bewerbung auf eine Professur der nächste logische Schritt.

Prof. Dr. Till Sieberth (Foto: privat)
Prof. Dr. Till Sieberth (Foto: privat)

Die Jade Hochschule hat in meinem Fachgebiet der Photogrammetrie einen hervorragenden Ruf für herausragende Forschung. Darüber hinaus haben mich die engagierten Studierenden und ihre leidenschaftliche Werbung für den Standort Oldenburg in meiner Entscheidung bestärkt, dorthin zu wechseln. Die Stadt selbst ist zudem sehr weltoffen und charmant, was den Rest zu meiner Entscheidung beigetragen hat.

JW: Mit welchen Erwartungen und Vorstellungen treten Sie die Professur an?

Sieberth: Mit der Übernahme der Professur verbinde ich verschiedene Erwartungen und Vorstellungen. Zunächst einmal bin ich auch nach Jahren immer noch begeistert in der Photogrammetrie tätig zu sein, das trotz seiner langen Geschichte immer noch Raum für neue Entdeckungen und Entwicklungen bietet. Ich freue mich darauf, Teil des Oldenburger Teams zu sein, das in diesem Bereich eine führende Rolle spielt.

Des Weiteren hege ich den Wunsch, die Bedeutung der Photogrammetrie sowohl innerhalb der Fachcommunity als auch in anderen Fachgebieten und bei Laien weiter voranzutreiben. Ich möchte dazu beitragen, das Wissen und die Anwendungsmöglichkeiten der Photogrammetrie zu erweitern und die Forschungsergebnisse auf eine verständliche und zugängliche Weise zu vermitteln.

Mein Ziel ist es, die Photogrammetrie als wertvolles Werkzeug für die Erforschung und Dokumentation unserer Umwelt weiter zu etablieren.

Insgesamt trete ich die Professur mit großer Begeisterung, Neugierde und dem Wunsch an, gemeinsam mit dem Team des IAPG und in enger Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen der Hochschule und der Fachcommunity die Photogrammetrie auf neue Höhen zu bringen.

JW: Welche Schwerpunkte möchten Sie in Lehre und Forschung setzen?

Sieberth: In meiner zukünftigen Tätigkeit als Professor für Photogrammetrie an der Jade Hochschule möchte ich bestimmte Schwerpunkte sowohl in der Lehre als auch in der Forschung setzen. Ein zentraler Aspekt ist die Entwicklung im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) und ihr Einfluss auf unsere Arbeitsweise sowie die Auswertung und Visualisierung von photogrammetrisch gewonnenen Daten.

In der Lehre ist es mir ein besonderes Anliegen, den Studierenden das nötige Wissen und die Fähigkeiten im Umgang mit KI zu vermitteln.

Ich möchte sicherstellen, dass sie für zukünftige Arbeitsumgebungen gut vorbereitet sind und die Möglichkeiten und Herausforderungen der KI-basierten Technologien verstehen. Dabei geht es nicht nur um theoretisches Wissen, sondern auch um praktische Anwendungen und den Einsatz von KI-Tools.

In der Forschung sehe ich einen Schwerpunkt insbesondere in photogrammetrischen Anwendungen für das Gemeinwohl. Hierzu zählen beispielsweise die Digitalisierung von Museen, bei der photogrammetrische Verfahren eingesetzt werden können, um vor allem historische Artefakte in hoher Qualität zu erfassen und virtuell zugänglich zu machen. Ebenso ist die Methodenentwicklung im Bereich des Tier- und Artenschutzes von großer Bedeutung. Durch den Einsatz von Photogrammetrie können wir sowohl in der Tiergesundheit unterstützen wärend wir durch Fernerkundliche Methoden wertvolle Informationen zur Bestandserfassung und Habitatüberwachung gewinnen.

Ein weiterer Schwerpunkt meiner Forschung liegt auf der Unterstützung der Wahrheitsfindung mithilfe forensischer 3D-Vermessung. Durch die Anwendung photogrammetrischer Techniken können wir bei der Analyse von Tatorten und Unfallstellen präzise Messungen und Darstellungen bereitstellen, die zur Aufklärung von Ereignissen beitragen.

 

Mehr zu unseren Neuberufenen:

Der Mensch als Risikofaktor in der Verkehrssicherheit?

Neuberufung: Prof. Dr. Georgios Athanassiou im Gespräch

Weiterlesen
Viel mehr als „Pflege am Bett“
| Präsidialbüro

Viel mehr als „Pflege am Bett“

Neuberufung: Prof. Dr. Susanne Fleckinger im Gespräch

Weiterlesen

Ansprechpartnerin in der Redaktion: