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Wie hoch ist der Wahrheitsgehalt bei Nachrichten und Aussagen von Politikern?

Masterstudierende überprüfen gemeinsam mit Studierenden aus Belgien, Kroatien und Russland die Fakten hinter den Nachrichten

Stimmt es wirklich, dass Fluglärm krankmacht? Dass nur 0,3 Prozent der Impfungen gegen Covid-19 an Menschen in ärmeren Ländern verabreicht wurden? Und was ist an der Aussage dran, dass es für Geflüchtete einer Lotterie gleicht, in welchem EU-Land ihr Asylantrag behandelt wird?

Studierende aus dem Masterstudiengang Management digitaler Medien an der Jade Hochschule haben in diesem Sommersemester die Fakten hinter verschiedenen Behauptungen in internationalen Medien und von Politiker_innen überprüft. Dabei haben sie auch im Onlinesemester von zu Hause aus internationale Erfahrungen gesammelt: Denn das Projekt EUfactcheck.eu wurde von der European Journalism Training Association (EJTA) initiiert.

Studierende aus Journalismus-Studiengängen in ganz Europa arbeiten an den Fakten-Checks zusammen und veröffentlichen die gemeinsamen Rechercheergebnisse auf der EUfactcheck-Webseite. Die Wilhelmshavener Studierenden haben in diesem Semester mit Studierenden des Artesis Plantijn University College in Antwerpen (Belgien), der University of Zagreb in Kroatien und der Lobachevsky State University in Nizhny Novgorod (Russland) zusammengearbeitet.

Bei regelmäßigen digitalen Treffen und in bilateralen Abstimmungsrunden wurden mögliche Themen und die Recherche besprochen. „Es war sehr anregend, vom heimischen Schreibtisch aus plötzlich mit Studierenden in Russland, Belgien oder Kroatien zusammen zu sitzen“, sagt Prof. Dr. Andrea Czepek, die die Studierenden der Jade Hochschule fachlich begleitet hat. „So haben wir in diesem Onlinesemester wenigstens ein bisschen internationales Feeling vermitteln können.“ Schnell war unter den Studierenden ein guter Draht aufgebaut und die Masterstudierenden lernten, die Zusammenarbeit auf internationaler Ebene mit all ihren Tücken und möglichen Missverständnissen zu managen.

Die Ergebnisse können sich sehen lassen: Die ersten Fakten-Checks der Studierenden aus diesem Semester wurden bereits im April und Mai auf der Webseite veröffentlicht, die Antworten auf die oben genannten Fragen folgen bis Ende Juni.

Studierende aus Russland und Deutschland mit den Dozent_innen Dmitry Kolesnikov (oben links) und Ludmila Makarova (oben rechts) von der Lobachevsky State University in Nizhny Novgorod sowie Andrea Czepek von der Jade Hochschule (2. v. links) im Zoom-Meeting

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Hintergrund

Das Projekt EUfactcheck der EJTA soll in dem Netzwerk der Journalismus-Studiengänge die Ausbildung im Faktenchecken ebenso fördern wie die internationale Zusammenarbeit der angehenden Journalist_innen. „Durch das Überprüfen europäischer politischer Behauptungen und das Vorgehen gegen Falschinformationen wollen wir erreichen, dass die Studierenden und die Öffentlichkeit einen tieferen Einblick und ein größeres Interesse für die demokratischen Prozesse in Europa entwickeln“, lautet das Selbstverständnis des Projektes. „EUfactcheck möchte eine faktenbasierte Debatte in Europa anregen.“

Im Mai 2021 hatte die Webseite EUfactcheck.eu 8.373 Unique Visitors und 14.357 Seitenaufrufe.

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