Expertendialog zu Starkregen und Wasserknappheit eröffnet

„Starkregen wird im Zuge des Klimawandels immer häufiger zu erheblichen Sach- und Personenschäden führen. Netze und Infrastruktursysteme kommen an ihre Belastungsgrenzen“, weiß Professor Thomas Wegener, Leiter des Instituts für Rohrleitungsbau an der Fachhochschule Oldenburg e.V.
Zukunftsfähige Lösungen für den Umgang mit Starkregen-Ereignissen und anderen Klimaphänomenen liefern Experten auf dem 33. Oldenburger Rohrleitungsforum, das gestern im Alten Landtag eröffnet wurde.

Während der feierlichen Eröffnung widmete sich Dr.-Ing. Dirk Waider, Mitglied des Vorstandes der Gelsenwasser AG, Gelsenkirchen der zentralen Frage „Was wird mit dem Wasser? – gestern, heute und morgen“. Erkenntnisse aus dem Jahrhundertsommer 2018 waren Inhalt des Vortrags über „Wasserversorgung in Zeiten extremer Wetterereignisse“ von Dipl.-Kaufmann Karsten Specht, Geschäftsführer des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbandes, OOWV, ein.

Über 3.500 Messebesucher und rund 1.000 Teilnehmer kommen zu der bundesweit bekanntesten Fortbildungsveranstaltung der Branche an die Jade Hochschule nach Oldenburg. Zum diesjährigen Leitthema „Rohrleitungen – Transportmedium für Trinkwasser und Abwasser“ präsentieren sich rund 400 internationale Aussteller auf der begleitenden Fachmesse.

Extreme Regenfälle, die in kürzester Zeit komplette Straßenzüge unter Wasser setzen, sind bundesweit in Städten ein großes Problem. Durch die kurzfristige Überbelastung vorhandener Rohrleitungssysteme kam es auch in der Norddeutschen Tiefebene, z.B. in Oldenburg und umzu, zu einer Abwasser-Überflutung der Vorgärten. Zunehmender Klimawandel, Versiegelung der Böden und der Anstieg des Meeresspiegels verschärfen die Situation noch. „Die eine technische Lösung gibt es hierfür nicht. Vielmehr müssen spezielle Strategien und Methoden für den urbanen Raum entwickelt werden“, appelliert Thomas Wegener. Eine komplexe Aufgabe, die, wie viele andere Herausforderungen unserer Zeit auch, durch Beteiligung und Dialog sämtlicher Akteure, wie z.B. Entwässerungsbetrieben, Kommunen und Behörden, besser gelingen kann. In rund 100 Fachvorträgen geht es um aktuelle Ergebnisse aus Forschung und Praxis.

Das Institut für Rohrleitungsbau an der Fachhochschule Oldenburg e.V., kurz „iro“, wurde 1988 als An-Institut der Fachhochschule Oldenburg gegründet. Dem gemeinnützigen Verein gehören Mitglieder aus Forschung, Industrie, Behörden, Fachverbänden und Privatpersonen an. Ziel des Instituts ist es, den Austausch von Wissenschaft und Wirtschaft, Theorie und Praxis zu fördern.

„Die eine technische Lösung gibt es hierfür nicht. Vielmehr müssen spezielle Strategien und Methoden für den urbanen Raum entwickelt werden.“

Thomas Wegener, Leiter des Instituts für Rohrleitungsbau