Jade Hochschule vertieft Kontakte nach Äthiopien

Noch bis heute ist Dr. Ephrem Gebremariam, Vizepräsident für Forschung des Ethiopian Institute of Architecture, Building Construction and City Development (EiABC) zu Besuch an der Jade Hochschule.

Der in Berlin promovierte Geodät Gebremariam informiert sich am Campus Oldenburg über Forschungs- und Lehrprojekte der Fachbereiche Architektur und Bauwesen Geoinformation Gesundheitstechnologie. Unter anderem präsentierten ihm Prof. Dr. Ingrid Jaquemotte das 3-D-Labor der Jade Hochschule und Prof. Peter Fank seine Bauprojekte in Afrika. Gebremariam zeigt sich begeistert:

„Die Projekte sind bereits gute Ansätze unter anderem zur Lösung des zunehmenden Wohnraumproblems in meiner Heimat.“

Die nächsten Schritte stehen fest: Zunächst muss durch Drittmittelanträge die Zusammenarbeit beider Hochschulen sichergestellt werden, um dann Forschungswissen auszutauschen sowie gemeinsame Lehrprojekte durchzuführen. „Ein derartiger Austausch würde die Inhalte verschiedener Lehrveranstaltungen durch eindrucksvolle Bespiele maßgeblich bereichern und die interkulturelle Kompetenz fördern“, erklärt Prof. Dr. Dennis Drews vom Fachbereich Bauwesen Geoinformation Gesundheitstechnologie.

Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Einrichtungen kam auf Initiative des Deutschen Akademischen Austauschdienstes DAAD zustande. Vor vier Wochen reisten Dennis Drews und Andrea Menn, Leiterin des International Office, nach Äthiopien. Der DAAD hatte Vertreter_innen verschiedener deutscher Bildungseinrichtungen zu einem zweitägigen Workshop in die äthiopische Hauptstadt Addis Abeba eingeladen. Ziel war es, Kontakte zu äthiopischen Hochschulen zu knüpfen und ihnen Möglichkeiten für die Zusammenarbeit im Rahmen von EU-Programmen aufzuzeigen. Die Teilnehmer_innen zeigten sich mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

So auch Drews: „Die zahlreichen Bauaktivitäten, vor allem im Bereich der Infrastruktur und der Energieversorgung, bieten ein eindrucksvolles Beispiel für die besondere Bedeutung der Bauwirtschaft im Zuge von Entwicklungsprozessen. Hier bestehen für deutsche Unternehmen und Absolvent_innen der Jade Hochschule vielschichtige Einsatzmöglichkeiten.“ 

„Wir konnten viele Gespräche führen und zwei Hochschulen identifizieren, mit denen wir die Kontakte aufbauen möchten. Auch Ideen für Drittmittelprojekte haben wir gesammelt.“

Andrea Menn; Leiterin des International Office

Hintergrund:

Das Bild des Landes am Horn von Afrika ist nach wie vor geprägt von Hungerkatastrophen, Krieg und Armut. Selten wird gesehen, welche Chancen dieses Land bietet: unter anderem eine der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt mit einem nominalen Wirtschaftswachstum von rund 10 Prozent und eine große Anzahl junger Menschen, die nach Bildung streben. Deutsche Hochschulen können dazu beitragen, den afrikanischen Kontinent mit seinen Entwicklungspotentialen besser zu verstehen.