„Gewalt kommt mir nicht in die Tüte!“

Gleichstellungsstelle informiert zu Diskriminierung und Gewalt

Anlässlich des Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen informierte die Gleichstellungsstelle heute zum Thema Diskriminierung. Mit der Aufschrift „Gewalt kommt mir nicht in die Tüte!“ gestaltete Brötchentüten machten in den Mensen der Studienorte Oldenburg und Elsfleth sowie in der Cafeteria in Wilhelmshaven auf das Thema aufmerksam. „Diskriminierung findet in unserer Gesellschaft auf unterschiedlichen Ebenen täglich statt“, erläutert Gleichstellungsreferentin Sylvia Noll. „Es ist wichtig darüber zu sprechen, Betroffenen Mut zu machen und sich nicht alleingelassen zu fühlen. Die Brötchentüten-Aktion soll helfen, möglichst viele verschiedene Menschen auf dem Campus zu erreichen.“

An den Studienorten Elsfleth und Oldenburg wurden außerdem Sattelschoner mit der Aufschrift „Nein heißt nein! Gegen sexualisierte Diskriminierung Gewalt“ auf den Fahrrädern am Campus verteilt. Zudem konnten sich Studierende und Beschäftigte am Studienort Oldenburg bei den Mitarbeiterinnen der Gleichstellungsstelle über Angebote und Unterstützungsmöglichkeiten an der Hochschule und in der Region informieren.
Die Jade Hochschule beteiligte sich auch an der Fahnenaktion der Menschenrechtsorganisation „Terre des Femmes“: An allen Studienorten wurden die Flaggen „frei leben ohne Gewalt“ gehisst.

Jede dritte Frau in Deutschland von Gewalt betroffen

Rund 35 Prozent aller Frauen in Deutschland sind mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexueller Gewalt betroffen – so das Ergebnis einer Untersuchung der Europäischen Grundrechteagentur von 2014 (Quelle: Hilfetelefon). Doch nur rund 20 Prozent dieser Frauen nutzen die bestehenden Beratungs- und Unterstützungseinrichtungen. Gründe, warum durch Gewalt betroffene Frauen keine Hilfe in Anspruch genommen haben, sind beispielsweise Scham (25 Prozent), 32 Prozent meinen, dass sie keine Hilfe gebraucht hätten, 28 Prozent erscheint ihr Fall zu geringfügig (BMFSFJ 2004).

Ein besonderes Problemfeld, auf das der Aktionstag aufmerksam macht, ist häusliche Gewalt. So wird jede vierte Frau im Alter von 16 bis 85 Jahren einmal in ihrem Leben von vertrauten Personen im häuslichen Umfeld misshandelt. Häusliche Gewalt ist sowohl körperlich als auch seelisch besonders belastend, weil sie zu Hause stattfindet – an einem Ort, der eigentlich Schutz und Geborgenheit vermittelt und von einem Menschen ausgeht, dem man vertraut.

Unterstützungsangebote:

Gleichstellungsstelle der Jade Hochschule
Vertrauensrat der Jade Hochschule
Hilfetelefon des Bundesamtes für Familie (anonym, kostenlos): 08000 116 016