Digitalisierung zum Wohle des Menschen?

Die Digitalisierungsstrategie der Bundes- und Landesregierungen beeinflusst auch Forschung und Entwicklung der Gesundheitswissenschaften. An der Jade Hochschule beschäftigen sich die Wissenschaftler_innen unter anderem mit Fragestellungen wie Pflege und Versorgung in Zukunft erfolgen kann.

Durch den Einsatz moderner Technologien, wie Video-Sprechstunden in der ländlichen Region, werden Patienten wie Ärzte entlastet, da Anfahrtswege und Wartezeiten entfallen. „Wenn ich aber mit meinem Arzt überwiegend telefonisch Kontakt habe, bleibt das klassische Arzt-Patienten-Verhältnis auf der Strecke“, weiß Koppelin. So könnten es in Zukunft zu Veränderungen der Rollen und Berufsbilder kommen. Speziell dafür ausgebildete Pflegekräfte werden in Zukunft, dank fortschreitender Digitalisierung, Tätigkeiten übernehmen können, die heute noch allein in ärztlicher Hand liegen. Die medizinische Versorgung im Offshore-Bereich greift bereits mit Hilfe der Telemedizin darauf zurück und dank AGnES, einer arztentlastenden, gemeindenahen, e-Health-gestützten, systemischen Intervention, können schon heute Hausärzte Tätigkeiten und Besuche an qualifizierte Praxismitarbeitenden delegieren.

Durch den Einsatz von künstliche Intelligenz im Gesundheitsbereich, wie beispielsweise dem Einsatz von Pflege-Robotern, wird sich diese Erwerbsarbeit weiter massiv verändern.

Deshalb beschäftigen sich Studierende des gesundheitswissenschaftlich ausgerichteten Studienganges Public Health in ihrem Weiterbildungsstudium mit dieser Thematik und erhalten das Handwerkszeug, um entsprechende zeitgemäße Lösungen zu erarbeiten, beispielsweise in Bezug auf die digitale Patientenakte. An gleicher Stelle setzen Forschungsprojekte der Jade Hochschule an: So hat sich das vom Bundesministerium geförderte Präventionsforschungsnetzwerk AEQUIPA zum Ziel gesetzt, gesundheitsfördernde Maßnahmen für ältere Menschen (65+) zu entwickeln, diese zu erproben und anschließend zu evaluieren. Der Forschungsverbund „Flexible Dienstleistungsarbeit gesundheitsförderlich gestalten“, kurz flexigesa, untersucht dahingegen, wie sich flexible Interaktionsarbeit gesundheitsförderlich gestalten lässt.

„Dabei müssen diese Lösungen menschenwürdig sein.“

Prof. Dr. Frauke Koppelin

Koppelin betont die Bedeutung der Forschungsprojekte und der begleitenden studentischen Arbeiten: „Aufgrund der Expertise unserer Studierender, die sie vorab in ihrem Berufsleben erlangt haben, sind sie in der Lage, praxistaugliche Lösungen zu erarbeiten und die Ausbildung und unsere Forschung zu bereichern."

Studieninteressierte können sich noch bis zum 15. September für den Weiterbildungs-Masterstudiengang Public Health online über ecampus.jade-hs.de bewerben.