Ausstellung von Skizzen und Fotografien aus Venedig

„Es gibt nichts Schöneres für Studierende als das Lernen mit dem Reisen zu verbinden“, sagt Peter Beckenhaub, Professor für Architektur an der Jade Hochschule. Zusammen mit seinem Kollegen Dr. Frank Schmitt und 26 Studierenden des 2. und 4. Semesters war Beckenhaub im Mai für das Fachgebiet „Zeichnen und Fotografieren“ nach Venedig gereist.

„Venedig steht für ein einzigartiges Zusammenspiel aus Licht, Wasser und Atmosphäre“, ergänzt er. „An Motiven mangelt es hier nicht.“ Entstanden sind 100 Exponate, die Ende November im Lichthof der Jade Hochschule in Oldenburg zu sehen waren.

„Für unseren Fachbereich ist eine Ausstellung immer eine Möglichkeit, greifbare Ergebnisse einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen“, erklärt Prof. Peter Beckenhaub. „Dadurch wollen wir auch junge Menschen außerhalb der Hochschule erreichen, um diesen aufzuzeigen, was innerhalb eines Architekturstudiums an der Jade Hochschule gelehrt wird und erlernt werden kann, wie schön es ist auf Exkursion zu gehen, und dass „Lernen Spaß machen kann“.

Verbunden mit den Ergebnissen sei natürlich nicht einfach nur eine Zeichnung oder ein Foto, sondern vielmehr die präzise Herangehensweise innerhalb eines Prozesses, bei dem die wesentlichen Merkmale, der Betrachter-Standpunkt, die Perspektive, der Raum, Licht und Atmosphäre, das Motiv sehr stark beeinflussen.

Weitere Informationen über den Fachbereich Architektur erhalten Sie bei Olivia Whittingham.

„Meine erste Italienreise und dann direkt Venedig… Zeichnen im Trubel von Menschenmassen und einer Unmenge an Motiven, kann ich das?“

fragte sich Student Siemen Visser.

„Das Lebendige und die einzigartige Stimmung der Stadt auf dem Papier einzufangen, lief nach einigen Übungen aber dennoch gut und ich konnte mich rasch an meinem Fortschritt erfreuen.“

„Venedig war nicht nur durch seine verschiedenen Gebäude so besonders, sondern auch durch seine Vielfältigkeit an den unterschiedlichen Tageszeiten. Durch die unterschiedlichen Lichteinfälle sah man die Stadt immer anders“, ergänzt Studentin Telseke Spiekermann.

Für die Professoren sind eine Ausstellung und die Entwicklung eines begleitenden Kataloges mit einem großen Mehraufwand zur alltäglichen Lehre verbunden. „Diesen nehmen wir aber immer wieder gerne auf uns, damit derartig fantastische Ergebnisse von jungen Studierenden in einem angemessenen Rahmen gewürdigt werden“, betont Prof. Dr. Frank Schmitt.

Das Funkeln in den Augen der Studierenden und der Stolz über die präsentierte eigene Arbeit spräche dabei für sich.

Warum wir gerne auf Reisen gehen...

„Reisen weckt in uns Hoffnungen und Erwartungen auf Neuentdeckungen und Erfahrungen. Wir werden sozusagen schon im Vorfeld kreativ“, betont der Professor für Architektur. Wie zahlreiche Künstler zuvor verweilte auch der Maler Claude Monet in der Lagunenstadt und ließ sich hier während seines Aufenthaltes im Herbst 1908 zu seinem berühmten Venedig-Zyklus inspirieren.

Unzählige große und kleine Brücken sorgen für ein ständiges Auf und Ab. Dabei eröffnet sich hinter jeder Ecke eine neue Perspektive auf eine einzigartige Kulisse.

Beim Zeichnen gelte es, eine persönliche Momentaufnahme mittels zeichnerischen Kürzeln durch Einsatz eine behutsam verlaufende Ausdrucksweise zu schaffen, die Strichqualität zu steigern und das Wesentliche gekonnt festzuhalten. Es sind die wesentlichen Merkmale, die erfasst und dargestellt werden sollen. Gleichermaßen gilt es die atmosphärischen Qualitäten des Ortes aufzuspüren, um ein Höchstmaß an Bildreizen zu erhalten.

Fotografieren bedeute in diesem Zusammenhang eine analytische und planerische Auseinandersetzung mit Motiv und Kontext vor dem Betätigen des Auslösers: Welcher Standpunkt gibt charakteristische Merkmale der Architektur in idealer Weise wieder? Zu welcher Zeit stimmen Lichtstimmung und Sonnenstand? Wann ist das Motiv mit erwünschter bzw. ohne unerwünschte „Staffage“ wie Personen oder Fahrzeuge zu erwischen?

„Wir lassen in unserem Koffer Platz für Mitgebrachtes, Eindrücke und Erinnerungen als Souvenir – festgehalten in den Skizzenbüchern und auf den Speicherkarten unserer Fotoapparate.“

Prof. Peter Beckenhaub