Aus Naturkatastrophen lernen

Forschungsprojekt CITADINE erfasst Zeitzeugenberichte vergangener Katastrophenfälle

Jüngst startete an der Jade Hochschule das transnationale Forschungsprojekt CITADINE (Citizen Science and Nature-based-solutions for improved disaster preparedness). Zielsetzung des Forschungsvorhabens ist es, mittels Zeitzeugenberichten vergangene Naturkatastrophen zu dokumentieren und damit zur Verbesserung der Stadtentwicklung und der Risikokommunikation beizutragen. 

Unter Beteiligung von fünf weiteren Hochschulen bzw. Instituten aus Europa und Lateinamerika beschäftigt sich die Jade Hochschule in einem über drei Jahre angelegten Forschungsprojekt mit zurückliegenden Naturkatastrophen, wie Sturmfluten, Hitzewellen, Unwettern, Erdbeben oder Dürren. Dabei steht die Zeitzeugenbefragung im Fokus der Forschung.

„Wir möchten herausfinden, wie die Betroffenen die Naturkatastrophe erlebt haben, wie sie mit den Folgen der Katastrophe umgingen, und wie die Risiko- und Krisenkommunikation wahrgenommen und bewertet wurde“,

erläutert Prof. Dr. Michael Klafft, Projektverantwortlicher an der Jade Hochschule und Professor für Wirtschaftsinformatik, digitale Medien und Krisenkommunikation im Fachbereich Management, Information, Technologie.

Das Wissen der Betroffenen über erlebte Naturkatastrophen soll systematisch erfasst, aufbereitet und als offene Bildungsressource bereitgestellt werden. Mit den Erkenntnissen soll das Risikomanagement sowie die Risikokommunikation in den betroffenen Regionen verbessert und stadtplanerische Präventivlösungen für gefährdete Regionen entwickelt werden.

Das dreijährige Forschungsvorhaben wird durch das ERANet-LAC Konsortium, einem Verbund der Forschungsministerien verschiedener europäischer, lateinamerikanischer und karibischer Länder, sowie dem Bundesministerium für Bildung und Forschung in Deutschland gefördert. Neben der Jade Hochschule zählen Forschungsinstitute und Universitäten der Dominikanischen Republik (Instituto Tecnológico de Santo Domingo), Chile (Universidad de La Frontera), Argentinien (Universidad Nacional de La Plata) und Polen (Universität Warschau) zu dem Projekt, die jeweils mit unterschiedlichen Fachschwerpunkten zum Forschungsprojekt beitragen.